„Die Autos“ reisen mit ihrer neuen Platte „Swongs“ in tiefe Täler musikalischer Vergangenheit, wo sie auf den verstorbenen Musikjournalisten Lester Bangs treffen, der von seiner Redaktion gezwungen wurde, die Band zu interviewen. Seine Laune ist dementsprechend.

Bangs: Ich muss echt immer den letzten Mist machen. Früher waren es immer die heißsten Sachen, über die ich schreiben durfte. Seit ich tot bin, geht es aber nur noch bergab. Also, erzählt! Was seid ihr denn für Nasen? Lasst mich raten: Ihr habt eine Band?!

Simon: Hundert Punkte, Herr Bangs. Unsere Band heißt „die Autos“ und versuchen nun schon seit fast zehn Jahren den Rock and Roll zu retten.

Bangs: (*grunz*)

Andi N.: Mit unserer neuen, dritten Platte „Swongs“ kommen wir der Sache auch ziemlich nahe, glaube ich. Hier versammeln sich nämich Lieder, die sich unverschämt aus dem breiten Kanon der gesamten Rockmusik bedienen, mit Texten, die komisch, aber nicht lustig sind.

Bangs: Ihr klaut also von anderen Bands musikalische Ideen? Das ist gut, hat nämlich noch keiner gemacht!

Niki: (versteht Bangs Zynismus nicht) Ja, danke. Du bist wohl der Erste, der uns wirklich versteht. Unsere Gitarren sollen nicht so klingen, wie sie vorher noch keiner gehört hat, sondern so, wie eben eine vernünftige Keule klingen soll. Und auch die Drums … (Bangs unterbricht).

Bangs: (hört kurz in „Swongs“ rein) Da ist doch ein gesampelter Rhythmus gleich beim ersten Lied, ihr Zwerge! Von wegen Traditionen wahren!!! (Bangs wird laut)

Andi S.: Ja, schon, aber der Beat ist so elend gesampelt, also echt mal. Kannst dich beruhigen, hat nichts mit Innovation zu tun. Und ansonsten sind ja alle Drums real auf dem Album.

Bangs: (hat sich wieder beruhigt, ist nun eher gelangweilt) Ok, und kann man den Käse auch mal live hören?

Andi N.: Ja, Herr Bangs. Wir machen eine kleine Tour zur Feier von „Swongs“ im Dezember 2012. Hier sind die Daten:

Bangs: Tschüss.

Die Autos: Tschüss.