Auf der Soundbaustelle mit den „Autos“

Wie sich die Resultate anhören, lässt sich leicht nachprüfen: 2007 erschien „Safari“, das erste Album der „Autos“. Danach wurde Anfang 2010 mit der Platte „Hartes Langzeitglück“ nachgelegt. Demnächst möchten die vier Musiker aus Geislingen und Ulm ein neues Album präsentieren. Doch wie entstehen die neuen Lieder? Wie dicht liegen Genie und Wahnsinn im Tonstudio tatsächlich beieinander? Ein Besuch auf der Soundbaustelle der „Autos“ soll Klärung bringen.

20.47 Uhr – Der Bassist Andreas Neubert schaut verzweifelt auf den Bildschirm, wo seine Basstöne grafisch dargestellt werden. Er schüttelt den Kopf und sagt mit brüchiger Stimme, so habe er das doch gar nicht gespielt. Doch jeder weiß: Der Computer lügt nicht. Er muss nochmal spielen. Und nochmal. Und nochmal.

22.01 Uhr – Die Sänger und Gitarristen Simon Schöfisch und Niki Pertl versuchen das neue Lied „Trockenes Gras und Diesel“ mit elektrischen Gitarren zu veredeln. Unnötige Fehler werden gemacht. Mit jeder Minute steigt der Druck, schließlich sind sich die Musiker sicher, dass mindestens sieben Menschen im Kreis Göppingen das neue Album sehnsüchtig erwarten. Vor der endgültigen Eskalation werden die Versuche abgebrochen und auf später verschoben. Freundschaft geht vor.

23.20 Uhr – Schlagzeuger Andreas Schmid meckert über den Drumsound. Mal wieder. Er steigert sich in ein Toben. Alle andern der Band wissen: Andreas darf jetzt nicht unterbrochen werden. Er hat nämlich recht. Schließlich ist er als Tontechniker auf die Welt gekommen. Er flucht so lange über alle technischen Geräte im Studio, bis der Sound endlich seinem Geschmack entspricht.

Und so weiter. Hoffentlich bald fertig. Alle Entwicklungen kann man sich übrigens auch weiterhin hier in den Studiotagebüchern anschauen.

Artikel zuerst veröffentlicht im Geislinger Stadtmagazin „Koi“ Ausgabe 15, Seite 51 (http://d2.scribdassets.com/ScribdViewer.swf?document_id=61180414?&access_key=key-74k2maaysilb880yu4c&page=1&viewMode=book)